Annika Büsing : Koller

Steidl Verlag - 978-3-96999-196-1 Preis: 20 Euro

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Zwei junge Männer, Chris und Koller, begegnen sich, verlieben sich und begeben sich auf eine gemeinsame Reise. Ein Roadtrip in einem alten Polo, der die Leser*in in die Geschichte Kollers führt. Eine Reise zur behinderten Schwester nach Ludwigsburg, zur unbekannten Tochter ins überschwemmte Ahrtal, und zum Nachlass der geliebten Oma nach Klütz an der Ostsee – alles erzählt aus der Perspektive von Chris.
Chris ist Einzelgänger, schüchtern, kontrolliert und innerlich aufgewühlt; er bewundert Koller für sein vermeintliches Selbstbewusstsein und seine Spontanität.
Erzählt wird die Komplexität der Begegnung zweier ungleicher, psychisch beschädigter Charaktere, die zusammenfinden wollen und dabei immer wieder auf Hürden stoßen, die in ihrer eigenen Geschichte begründet liegen.
Eine gegenwärtige Erzählung zweier Protagonisten, die auf ihre je eigene Weise alleine sind, der eine isoliert und vereinzelt, der andere ungebunden und frei.
Wie schon in ihrem Debütroman Nordstadt gelingt es Annika Büsing das Innenleben der erzählenden Figur überzeugend auszuleuchten. Mit sympathischem Blick und mit Witz erzählt sie, wie Eifersucht und Bewunderung, Verliebtheit und Kränkung, Sehnsucht und Selbstzweifel Antrieb und Barriere zugleich sein können.
Sie lässt uns mitfiebern und hoffen, dass die Worte Kollers „ich breche keine Herzen, Regeln vielleicht, aber keine Herzen“ gesprochen zum Anfang der Begegnung am Ende der siebentägigen Reise auch eingelöst werden.
Annika Büsing erzählt in kurzen Sätzen und klarer, prägnanter Sprache, mit erfrischenden Dialogen und zugleich tiefgründig.
Unbedingt lesen!

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