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Die Mehrheit der Bücherleser*innen ist weiblich, die Mehrheit der im Buchhandel Tätigen ist es ebenfalls. Und die Mehrheit der Autor*innen: ist es nicht. Ja, und Verlegerinnen gibt es sehr wenige. Schulische Pflichtlektüren haben meist männliche Autoren, Literatur-Nobelpreisträgerinnen sind nur sehr selten dabei.
Der Annabee Buchladen hat sich deshalb schon immer darum bemüht, Autorinnen und Verlegerinnen bekannter zu machen.
Da freut es sehr, dass mit dem vorliegenden Band 24 zeitgenössische Schriftstellerinnen vorgestellt werden, besser: sich selbst vorstellen. Ausgehend von den Fragen: „Was bringt Schriftstellerinnen dazu zu schreiben? Womit kämpfen sie im Alltag, was beflügelt sie, was lässt sie dranbleiben?“ erhält die Leserin – und hoffentlich auch der Leser – sehr verschiedene Antworten. Diese Vielfältigkeit ist beeindruckend und verdankt sich auch der Zusammenstellung durch die Herausgeberin Ilka Piepgras.
In vielen Texten spiegelt sich die spezifische Schreibweise der jeweiligen Autorin. Angesprochene Themen sind die großen Herausforderungen der Fürsorgearbeit, ausreichend Zeit und Raum für die Arbeit des Schreibens zu finden, das anstrengende und lang andauernde Element des Feilens an Sätzen, die Vergeblichkeit der Mühe um ein Werk, das dann doch unvollendet den Weg auf den Dachboden findet. Mitreißend werden die Gefühle beschrieben, wenn ein gestecktes Ziel erreicht wurde, wenn Zufriedenheit und Freude über die gefundene Sprache sich einstellen. Sehr erhellend auch die Beziehung zur unbekannten Leser*in oder die Frage, in welcher der mir zur Verfügung stehenden Sprache schreibe ich und warum tue ich dies.
Das Buchcover selbst verrät, welche Autorin jeweils zu Worte kommt. Die Leserin und der Leser bekommen bei der Lektüre vielleicht auch Interesse an Werken einer ihr oder ihm bis dahin nicht gelesenen Autor*in. Beim Lesen „auf den Geschmack zu kommen“, Neugier auf unbekannte Erzählweisen und noch nicht gelesene Schriftstellerinnen zu erwecken – spricht für eine gute Anthologie!