26.09.2018

Christoph Hein, Verwirrnis

Suhrkamp Verlag - ISBN: 978-3-518-42822-1 - Preis: 22,00


In seinem neuen Roman „Verwirrnis“ beschreibt Christoph Hein die Lebensgeschichte von Friedeward Ringelein. Verwirrnis ergreift den jungen Mann, als er erkennt, dass er mit seinem Schulfreund Wolfgang nicht nur die Begeisterung für Literatur und Kunst teilt, sondern auch die Liebe. Eine offen gelebte Homosexualität ist in den 50er Jahren in Deutschland nicht möglich, weder in der DDR noch in der BRD, und erst recht nicht im katholischen ostdeutschen Heiligenstadt. Also müssen sich die beiden Freunde mit ihrer Liebe verstecken, vor der Staatsmacht (Homosexualität ist strafbar) und vor dem prügelnden reaktionären Vater Friedewards. „Normalität“ wird vorgetäuscht, bis hin zur Heirat. Dieses „Sich-Verstecken“ bleibt für Friedeward lebensnotwendig, auch nach der Abschaffung des einschlägigen Paragraphen, nach erfolgreich abgeschlossenem Studium, nach der Beendigung der Teilung Deutschlands. Es führt letztendlich auch zu seinem Tod. Christoph Heins unprätentiöse Erzählweise führt Friedewards Geschichte und historische Ereignisse der beiden deutschen Staaten gekonnt und spannend zusammen. Ein Buch, das man nicht so schnell vergisst!